Die Dammendorfer Zamperbewegung

Bild 1 Der Zamperzug durch Dammendorf
Bild 2 Die farbenprächtigen Kostüme
Bild 3 Bei jedem Halt ein Ständchen von den Schlaubetaler Musikanten
Bild 4 Fröhlichkeit mit voll beladenem Spendenwagen

Das Zampern (auch Zemper, Zempern, Heischegang genannt) ist eine alte sorbische Tradition in zahlreichen Dörfern der Lausitz. Das Wort stammt vom sorbischen "Heischen, Einfordern". Entstanden ist das heutige Fest aus vorchristlichen Glaubensformen, Fruchtbarkeitszauber, Begrüßungs- und Vertreibungszauber. Das Maskieren und Vertreiben, das Lärmen und Musizieren sollte böse Geister,Gespenster und Dämonen vertreiben.Alljährlich ist im Februar in Dammendorf etwas besonderes los. Die Zamperer ziehen durch den Ort. Man hört schon von weitem die Musik des Zuges, und die Bewohner staunen über die außerordentlich farbigen Kostüme der Teilnehmer.

Von Hof zu Hof, von Haus zu Haus ziehen sie, und sie wollen bei jedem Anwohner den langen Winter vertreiben. Das Zampern ist schon Tradition geworden in Dammendorf. 1995 war spontan die Gründung der Bewegung durch Ralph Roggan, Dagmar Weidner, Eberhard Roggan und Manuela Zückmantel. 1997 / 98 gab es die Männer- Sport- und Spaßgruppe und nach den Ideen der Frauensportgruppe des Dorfes wurde dann das Zampern ernsthaft geplant und regelmäßig durchgeführt.

Die sehr farbenprächtigen Kostüme werden teilweise selbstgefertigt, aber auch auf eigene Kosten über Kataloge bestellt oder beim Kostümverleih erworben. Man kann nur den Ideen-reichtum und die Vielfalt bewundern.

Erstaunlich ist auch die Begeisterung, mit der die jungen Leute alljährlich zampern gehen, meist mühsam bei Kälte durch tiefen Schnee, auch bei strömendem Regen und sogar bei großer Hitze. Mit froher Musik von Schlaubetaler Musikanten begleitet zieht der Zug durch das Dorf.

 

Als „Begleitfahrzeug“ zieht man den kleinen Puppen- oder Handwagen mit Getränken nebenher und unterwegs wird er mit den Spenden der aufgeschlossenen Bürger beladen. Leider muss man mitunter auch am verschlossenen Gehöft vorbeiziehen. Das tut dem Frohsinn aber keinen Abbruch.

 

Am Zamperabend ist dann im Saal der Gaststätte große Fastnacht. Mit einem bunten Programm und Tanz geht der fröhliche Tag zu Ende.Die Einnahmen am Zampertag, die finanziellen und die Naturalien werden eine Woche später beim Kreschke- Abend verwendet.Die Zamperkapelle wird belohnt, und die Beteiligten erfreuen sich beim traditionellen Eierkuchenessen.In gemütlicher Runde sieht man sich auch die Video- Filme des Zampertages an.

 

Zampern 2013 in Dammendorf

Die Zampergruppe sammelt sich
Farbenprächtige Kostüme der Teilnehmer

Wieder einmal haben sich im Februar bei Schnee und Frost zahlreiche Dammendorfer schon morgens getroffen, um beim Zampern den Winter aus dem Dorf zu vertreiben. Es war ein ganz schön großes Völkchen, vor allem junge Leute.Die kleine 4- Mann- Kapelle begleitete den bunten Tross auf ihrem stundenlangen Weg von Hof zu Hof, und sie brachten gute Stimmung überall hin. Bewundernswert ist, dass bei den Musikern die schon betagten Rentner Reiner Roggan und Martin Roggan immer noch mitmachen und ihre Instrumente bei eisiger Kälte zum Klingen bringen. Auch unsere Bürgermeisterin, Frau Katharina Staar, war mit dabei. So wurde die traditionelle Zamperbewegung in Dammendorf erneut erhalten. Die Fotos zeigen die lustige Truppe mit ihren schönen bunten Kostümen. 

Ständige Begleiter der Zamperer: Eierwagen und Wurstgabel, ein Plüschschwein als Maskottchen, der Schnapswagen und der Holzrollator.

Der Zamperspruch: Zimper, Zamper- König,gib mir nicht zu wenig, lass mich nicht zu lange stehn, will noch ein Häuschen weitergehn.

Text und Fotos: Hans Dudek, Dammendorf



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